"Multitasking lässt unsere Spezies komplexere soziale Rituale und Technologien und schließlich eine sesshaftere und urbanere Lebensweise schaffen."
Jeder verfolgt Ziele in seinem Leben. Diese Ziele können größer oder kleiner sein. Das Ziel eines Schülers kann es zunächst sein, die kommende Klausur zu bestehen, danach das Abitur und dann für das Medizin Studium zugelassen zu werden. Ziele untereinander sind also anders zu bewerten. Nicht jedes Ziel hat die gleiche Gewichtung. Im Folgenden soll näher darauf eingegangen werden, welche unterschiedlichen Arten in der Theorie postuliert werden.
„Do“ Ziele vs. „Be“ Ziele
Selbst wenn du alles andere aus diesem Artikel vergessen solltest, sorge dafür, dass dir zumindest diese Abbildung merkst.
William Powers Hierarchie der Ziele ist ein weitgehend akzeptiertes Modell der Beziehungen zwischen den Dingen, die wir tun und warum wir sie tun. Dieses Konzept beschreibt
1. Die verschiedenen Zieltypen
2. Die Prioritätenrangliste der verschiedenen Ziele
3. Wie die verschiedenen Zieltypen sich gegenseitig beeinflussen
4. Die Abhängigkeiten zwischen Zieltypen
So funktioniert das:
Verschiedene Ziele. Dein ideales Selbst ist ein Zusammenspiel von verschiedenen Prinzipien oder „Be“ Zielen. Zum Beispiel: Stelle dir dich selbst als ein bestimmter Elterntyp oder Freund vor, der ein Portfolio an persönlichen Freiheiten hat. Diese „Be“ Ziele sind es, was dich motiviert „Do“ Ziele auszuwählen und durchzuführen. Die „Do“ Ziele werden wiederum erfüllt durch Sequenzen oder motor-control-Ziele
Be-Ziele haben die höchste Priorität, motor-control-Ziele haben die niedrigste Priorität. Be-Ziele sind der Hauptantrieb für all unsere Handlungen und Entscheidungen. Das bedeutet gleichzeitig, dass egal wie gut die Do-Ziele oder motor-control-Ziele erfüllt sind es auch zum Fehlschlag werden kann, wenn die relevanteren Be-Ziele nicht erfüllt sind. Das bedeutet auch, dass ein Do-Ziel nicht erfolgreich ausgeführt werden muss, um ein Be-Ziel zu erfüllen.
Geschickt ist es, von einer umgekehrten Abhängigkeit in unserem System zu sprechen (Abb. 2). Wichtige Ziel brauchen unwichtigere Ziele nicht. Unwichtigere Ziele brauchen allerdings wichtige Ziele.
Stelle dir beispielsweise vor, dein Ziel ist es, fürsorglich deiner Familie gegenüber zu sein. Um diese Ziel zu erfüllen, wählst du die Aktion Abendessen kochen. Die Erfüllung des Fürsorglich-Seins ist nicht abhängig von dem Erfolg oder Misserfolg des Abendessenkochens. Es ist möglich, dass du ein brilliantes Essen gekocht hast, deine Familie aber lieber ins Restaurant gegangen wäre. Dann hast du versagt. Auf der anderen Seite hättest du beim Essen kochen scheitern können, aber deine Familie hätte die Geste zu schätzen gewusst und dich als fürsorglich betrachtet. Dann hättest du Erfolg.
Be-Ziele sind stabil, Do-Ziele und motor-control-Ziele sind vergänglich
Be-Ziele sind Teil der Selbstwahrnehmung. Sie sind komplett emotional. Do-Ziele und motor-control-Ziele sind vollständig funktional und technologisch abhängig. Sie sind Dinge, die du machst, um Be-Ziele zu erfüllen. Um es noch einmal anders zu sagen: Du willst Do-Ziele und motor-control-Ziele nicht unbedingt erreichen – Du willst die Be-Ziele erfüllen.
Das – und die Tatsache, dass sich unsere Selbstwahrnehmung nur langsam ändert – sind der Grund, warum Be-Ziele stabiler als Do-Ziele und motor-control-Ziele sind. Menschen wechseln zwischen Do-Zielen und motor-control-Zielen. Sie kombinieren diese sogar, um die Be-Ziele zu erfüllen. Beispielsweise kann man Essen kochen, ein Gedicht schreiben oder ein Video machen, um fürsorglicher zu sein.
Puuh. Geschafft. Nachdem du jetzt die Basics erfahren hast, kannst du gespannt sein, auf die nächsten Artikel. Ab nächste Woche geht’s in die Tiefen von Jobs-to-be-Done (JTBD).